Planwagenfahrt 2016

 

  

Wir, der Bürgerschützenverein „Gut Schuss“ Stoppenberg 1887 e.V., führte am 09. Juli diesen Jahres erstmalig eine Planwagen Fahrt durch.

 

Das Gespann erschien pünktlich an unserem Vereinsheim in der Kyffhäuser Straße. Die Teilnehmer staunten nicht schlecht über den großen alten Ackerschlepper, der einen mächtigen Anhänger, auf dem reichlich Platz für die Teilnehmer vorhanden war, mit sich führte. Nachdem der Hänger mit dem Wichtigsten, den Getränken, befüllt war, bestiegen alle 30 Teilnehmer den hohen Anhänger.

 

 

 

Um 15:00 Uhr begann die abenteuerliche Reise durch das nahe gelegene Umland. Unser erstes Ziel war die Kokerei der Zeche Zollverein. Auf der rückwärtigen Seite bestaunten alle die imposante Industrie-Kulisse. Während der Fahrt wurden wir von jedem Radfahrer und sogar von Läufern überholt. Das war auch kein Wunder, bei einer Geschwindigkeit von 6 Km/h.

 

 

 

Über Seiten- und Nebenstraßen fuhren wir danach auf das Gelände der Zeche ein. Hier bot sich uns ein reges Treiben innerhalb des zum Weltkulturebe erklärten Areals. So sahen wir nicht nur interessierte Besuchergruppen, sondern auch eine japanische Delegation, die unser seltsames Gefährt massenhaft fotografierte. Die Bilder wurden wohl unter „www.幌馬車に乗って.jp“ ins Netz eingestellt. Eine Hochzeitsgesellschaft erblickten wir auch, die wir durch freudige Zurufe und Winken beglückten. Manch einer der Teilnehmer dachte mit Wehmut an seinen früheren Arbeitsplatz zurück.

 

 

 

Wir verließen dann diesen Bereich und fuhren in Richtung Schonnebeck weiter. Bei dem passieren von bekannten Straßen und Gebäuden erblickten einige Mitfahrer noch nie gesehene oder beachtete Eindrücke. Diese Perspektive brachte die Entschleunigung unseres vorgelegten Tempos mit sich.

 

 

 

Das Gefährt streifte kurz den Stadtteil Katernberg und bewegte sich weiter nach Gelsenkirchen Rotthausen. Der Wettergott meinte es an diesem Tag gut mit uns. So hatten wir während der ganzen Fahrt warme Temperaturen. Der Himmel war bedeckt, so daß wir nicht ins Schwitzen geraten sind. Während der Fahrt blieben wir auch vom angekündigten Regen befreit und die Stimmung war sehr gut. Während wir durch Rotthausen fuhren, wurde die bisherige Musik, die aus der Konserve kam, abgeschaltet. Die Frauen beglückten uns dann mit gesungenen Volksliedern und alten Weisen. Die Männer applaudierten euphorisch und munterten die Frauen zu weiteren Darbietungen Ihres Gesangs auf. Es folgten nun Trinklieder, zuerst die einfachen, zum Mitsingen, dann die derberen zum Schmunzeln.

 

Da der Getränkevorrat noch nicht verbraucht war, konnten alle Kehlen ob der Darbietungen befeuchtet werden.

 

 

 

Die Reise führte uns weiter in Richtung Kray, zum Mechtenberg. Hier zeigte sich, beim Durchqueren von engen Wohnstraßen, die fahrerische Qualität unseres Gespannführers. Es ging hier manchmal um Zentimeter Breite an geparkten Fahrzeugen vorbei. Er behielt stets die Ruhe und steuerte sein Gefährt sicher und gelassen durch Wege und Gassen.

 

Wir erreichten den Mechtenberg, auch durch Umlegen von Sperrpfählen mittels des mitgenommenen Spezialschlüssels. Hier legten wir an der Frittenbude eine kurze Rast ein. Es konnten alle Ihre Bedürfnisse befriedigen. So wurden Kaltgetränke, alkoholische wie auch solche ohne Alkohol, konsumiert. Die menschlichen Bedürfnisse wurden erledigt. Und einige bestaunten die nebenliegenden Getreidefelder, wie gut das Korn herangereift war.

 

 

 

Nach dieser kurzen Pause traten wir den Rückweg an. Die Route führte uns die gesamte Bonifatius Straße hinauf. Manch einer der Teilnehmer bestaunte das viele Grün und die idyllischen Ecken neben der Fahrtstrecke. Und das in dem oft verschrienen Essener Norden. Ein großes Lob gebührt unserem Treckerfahrer, der wie schon vorher erwähnt, uns und sein Gespann sicher, ruhig und äußerst souverän über die gesamte Strecke brachte. Nicht unerwähnt bleiben sollen die Fahrt- und Richtungs-Anweisungen des 2. Vorsitzenden Werner Rittmann. Der mit seinen Ortskenntnissen dem auswärtigen Fahrer die Strecke vorgab und durch sein Einfühlungsvermögen in die Größe und Unbeweglichkeit des Planwagens ein Festfahren verhinderte.

 

 

 

Nach dreistündiger Fahrt erreichten wir wohlbehalten unser Vereinsheim. Dort erwartete uns eine weitere Überraschung. Der 1. Vorsitzende Werner Trakowski und sein Grillmeister Chris hatten einen rustikalen Grill Abend vorbereitet. Der Grill war vorgeheizt und die Bestuhlung aufgebaut. Schnell wurde das Fleisch und die Würstchen aufgelegt, so daß alsbald mit dem Verzehr begonnen werden konnte. So saßen wir noch eine geraume Zeit beisammen und ließen die Planwagenfahrt Revue passieren. Alle waren der einhelligen Meinung, daß dies ein unvergesslicher Tag war und unbedingt wiederholt werden müsse.

 

Der Dank Aller gebührt dem Ausrichter, den Helfern, den Organisatoren und nicht zuletzt dem Fahrer.

 

 

 

(Manfred Dorka)